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1. Mai: Grünstrom für Leverkusen ohne Aufpreis

08.03.2021
Lesezeit: 3 min.
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Die Energieversorgung Leverkusen stellt zum 1. Mai alle Tarifkunden auf Grünstrom um. Das geschieht für die die Kunden automatisch und ohne Aufpreis und bringt zahlreiche Vorteile für die Kunden und das Klima.

Alles neu, macht der Mai: Selten trifft die Aussage des 200 Jahre alten Volkslieds so auf einen Bereich der EVL zu, wie am 1. Mai 2021. Denn ab dann bekommen alle Tarifkunden automatisch und ohne Aufpreis Grünstrom. „Bereits seit 1996 bieten wir Grünstrom-Produkte an. Jetzt werden alle EVL-Tarifkunden gleichzeitig bei ihrem Stromverbrauch klimaneutral und müssen dafür nicht mal die Hand heben“, sagt EVL-Geschäftsführer Thomas Eimermacher. Möglich macht es die Wasserkraft in Ländern wie Skandinavien und im Alpenraum. Dort wird so viel und günstig Grünstrom produziert, dass es auch noch für die Leverkusener Kunden reicht.

Wasserkraft aus Skandinavien schafft die Basis für den Grünstrom. (Fotos: Pixabay)

Strom aus Norwegen bis nach Leverkusen transportieren? Ganz so einfach ist es nicht, denn der Strom im Netz ist immer ein Mix unterschiedlicher Energiequellen und besteht grundsätzlich aus den vor Ort produzierten und eingespeisten Energien.

Zertifikate-System ermöglicht Nutzung von Wasserkraft

Damit aber auch Regionen wie das Rheinland, in denen Wind-, Wasser- und Sonnenkraft nicht in für alle in ausreichender Menge produziert werden können, klimaneutralen Strom beziehen können, gibt es ein europäisches Grünstrom-Zertifikatesystem, das über Herkunftsnachweise funktioniert. Die Grünstrommenge, die eine Anlage irgendwo in Europa erzeugt, wird zentral erfasst und wieder entwertet, wenn beispielsweise die EVL diese Nutzungsrechte für Ökostrom erwirbt und den Strom an die EVL-Kunden liefert. „Je mehr Kunden den Grünstrom beziehen, desto weniger gut kann Atom- und Kohlestrom vermarktet werden“, sagt Thomas Eimermacher. Beim Mix der Energieträger an der europäischen Stromproduktion verlagert sich das Gewicht weg von den konventionellen und hin zu den regenerativen Stromerzeugern. Windkraft statt Kohlestrom: Lag der Anteil der regenerativen Energien an der deutschen Bruttostromerzeugung 2010 noch bei 17 Prozent, so waren es vergangenes Jahr schon 45 Prozent.

Je mehr Kunden den Grünstrom beziehen, desto weniger gut kann Atom- und Kohlestrom vermarktet werden.“

Thomas Eimermacher, EVL-Geschäftsführer

Beim Blick auf die aktuelle Stromkennzeichnung der EVL aus dem Jahr 2019, zeigt sich, dass der Anteil der erneuerbaren Energien am EVL-Strommix einkaufsbedingt ohnehin schon höher liegt als im Bundesdurchschnitt. Bei den Tarifkunden schließen die Grünstrom-Zertifikate dann ab Mai die Lücke hin zum komplett CO2-neutralen Strom. Bei Zehntausenden Kunden in der Stadt entspricht das einer CO2-Einsparungen von rund 45.000 Tonnen pro Jahr. „Um diese Menge an CO2 zu kompensieren, müsste eine Fläche aufgeforstet werden, die zwei Drittel des Bürgerbusches entspricht“, sagt Mirko Morawetz. Der Ingenieur verantwortet bei der EVL Themen wie die Vertriebsentwicklung und Elektromobilität.

Die aktuelle Stromkennzeichnung der EVL aus dem Jahr 2019.

Ein weiterer positiver Nebeneffekt: Wer beim Stichwort Elektromobilität über eine private Wallbox – eine Wandladestation für E-Autos – nachdenkt, hat mit dem EVL-Grünstrom schon ein wichtiges Förderkriterium der KfW-Bank erfüllt. „Der Grünstrom macht den Verbrauch für Tarifkunden nicht nur klimaneutral, sondern ist für uns auch ein Ausrufezeichen und wichtiger Baustein in einer ganzen Kette von Projekten und Produkten zum Umwelt- und Klimaschutz“, so Morawetz weiter. Alle weiteren Beiträge der EVL zu einer nachhaltigeren Zukunft wie das Thema Photovoltaik werden in den kommenden Tagen hier im Blog vorgestellt.