Energie & Wasser

EVL-Wasserturm: Reinigung der Trinkwasserkammern

13.11.2020
Lesezeit: 3 min.

Frisches Leitungswasser ist aus dem alltäglichen Leben nicht mehr wegzudenken. Egal, ob zum Kochen, Backen oder einfach zum Trinken, der Wasserhahn wird aufgedreht und heraus kommt Trinkwasser in einwandfreier Qualität. In Leverkusen ist dies selbstverständlich und doch steckt dahinter eine Menge Arbeit.

Der Wasserturm in Bürrig ist mit rund 72 Metern das höchste Gebäude der Stadt und trägt zwei große Trinkwasserbehälter in sich. In den Kammern werden 4000 Kubikmeter Trinkwasser gelagert und von dort aus in die Wasserleitungen der Stadt eingespeist. Die Trinkwasserbehälter sind so zu betreiben, dass das Trinkwasser jederzeit den Anforderungen entspricht und ein möglichst störfreier Betrieb gewährleistet ist. Zu den Aufgaben der Behälter zählen zum Beispiel die Speicherung des Trinkwassers, die Bereitstellung des nötigen Versorgungsdrucks oder auch die Vorhaltung von Löschwasser.

Die regelmäßige Reinigung dieser Wasserkammern und deren Einrichtungen, stellt einen wichtigen Beitrag zur Sicherstellung der Trinkwasserqualität dar.

Wolfgang Kuhn, Wassermeister bei der EVL
Wassermeister Wolfgang Kuhn bei der Begutachtung der Rohrleitungen im Wasserturm.

Der Ablauf der Reinigung, die meist rund eine Woche in Anspruch nimmt, ist dabei immer derselbe. Zunächst wird nur einer der beiden Behälter entleert, damit die Trinkwasserversorgung für die Stadt weiterhin gewährleistet ist. Nachdem der Behälter vollständig entleert ist, werden die Rohrleitungen und die Behälterstruktur auf mögliche Mängel oder Beschädigungen überprüft. Werden bei der Sichtung keine Auffälligkeiten festgestellt, gilt es nun zu entscheiden, ob eine Reinigung mit Wasserdruck ausreicht oder ob ein chemisches Mittel zur Reinigung des Trinkwasserbehälters nötig ist. “Dazu schauen wir uns an, wie stark die Ablagerungen und Verschmutzungen im Behälter sind. Starke Verschmutzungen werden mit einer chemischen Reinigung behandelt, wobei es sich hier natürlich nicht um reine Chemie, sondern um ein Naturprodukt handelt“, sagt Wolfgang Kuhn. Leichte Verunreinigungen und Anhaftungen werden mit normalem Wasserdruck, sowie einer Bürste und einem Schwamm entfernt.

Abstieg in die Wasserkammer.

Nachdem die Reinigung beendet wurde, wird der Behälter wieder leicht mit Wasser angefüllt. Dem Wasser wird anschließend Desinfektionsmittel beigemischt, welches über Nacht in der Kammer verbleibt, um alle restlichen Verunreinigungen zu entfernen. Am nächsten Morgen wird das Wasser in den Abwasserkanal entlassen und der Trinkwasserbehälter bis zur Hälfte gefüllt, um Wasserproben zu entnehmen. Diese Wasserproben werden von der EVL zum Bergischen Wasser- und Umweltlabor geschickt, wo sie ausgewertet werden. Nach rund zwei Tagen liegen die Ergebnisse vor. Ist die Trinkwasserqualität in Ordnung, wird der Behälter komplett aufgefüllt und wieder in Betrieb genommen. Anschließend folgt die Reinigung der zweiten Kammer. Weist die Qualität jedoch Mängel auf, werden erneut Wasserproben entnommen und die Experten der EVL kümmern sich darum, dass eine einwandfreie Trinkwasserqualität schnellstmöglich wieder gewährleistet ist.

Die Reinigung der Trinkwasserkammern erfordert einen gewissen Aufwand. Diesen Aufwand nehmen wir jedoch gerne in Kauf, um den Menschen in der Stadt eine einwandfreie Trinkwasserqualität zu ermöglichen.

Wolfgang Kuhn

Um den Leverkusener:innen ein sauberes Trinkwasser zu ermöglichen, wird diese Reinigung mindestens einmal im Jahr durchgeführt. Mit diesem Hintergrundwissen schätzt man als Verbraucher:in also vielleicht noch einmal mehr, welche Arbeit hinter dem Selbstverständnis eines sauberen Trinkwassers steckt.