Energie & Wasser Umwelt & Innovation

EVL-Tipp: Richtig Heizen in der kalten Jahreszeit

20.11.2020
Lesezeit: 4 min.

Grau, regnerisch und kalt: So kennt man den Herbst und Winter hier bei uns in Leverkusen. Umso schöner macht man es sich deshalb im eigenen Zuhause und da darf eine angenehme Wärme durch die Heizung nicht fehlen. Kleine Fehler beim Heizen können jedoch zu unschönen Folgen wie Schimmel führen. Worauf sollte also geachtet werden, damit kein lästiger Schimmel entsteht und bestmöglich Energie gespart werden kann?

Heizung entlüften

Bevor der Heizkörper in Betrieb genommen wird, sollte er ordentlich entlüftet werden. Laute Fließ- oder Gluckergeräusche, sowie das kalt bleiben der Heizung können ein Indiz dafür sein, dass sie entlüftet werden muss. Durch die Luft im System kann sich das Heizwasser nicht gleichmäßig verteilen und der Raum bleibt kalt. Vor dem Öffnen des Entlüftungsventils sollten Sie einen kleinen Eimer und einen Lappen bereithalten, um das entweichende Wasser aufzufangen. Anschließend wird die Heizung voll aufgedreht, bis sie warm wird. Nun kann das Ventil mithilfe eines 4-Kant Schlüssels aufgedreht werden. Vorsicht: Beim Entlüften entweicht in kleinen Mengen heißes Wasser aus dem Heizkörper. Lassen Sie das Ventil geöffnet, bis die gesamte Luft entwichen ist und nur noch heißes Wasser herauskommt. Das Ventil kann danach wieder fest verschlossen und der Heizkörper heruntergedreht werden.

Hygrometer nutzen

Das Hygrometer ist ein Gerät zur Bestimmung der Luftfeuchtigkeit innerhalb der eigenen vier Wände. Im Hinblick auf die Schimmelprävention ist die Überwachung der Luftfeuchte von besonderer Bedeutung. Die Messgeräte sind in digitaler und analoger Form erhältlich. Für welches Gerät man sich entscheidet, hängt im wesentlichen vom jeweiligen Einsatzbereich ab. Ein digitales Hygrometer nimmt die Messungen mithilfe eines speziellen Sensors vor, während ein analoges Gerät echte Haare oder Synthetikfasern nutzt. Eines haben die meisten Geräte jedoch gemeinsam: Sie zeigen sehr exakt die Luftfeuchte im gewünschten Raum an und sind somit ein Muss für jeden Haushalt, um Schimmel aktiv vorzubeugen. Wie niedrig die Luftfeuchtigkeit sein sollte, hängt davon ab, wie gut das Gebäude gedämmt ist und wie luftdicht die Konstruktion des Gebäudes gebaut ist. Einen einheitlichen Richtwert für die Luftfeuchte gibt es daher nicht. Diese Werte können aber grob als Orientierungshilfe dienen:

  • Wohn-, Schlaf- und Arbeitszimmer: 40-60 %
  • Küche: 50-60 %.
  • Badezimmer: 50-70 %

Nur trockene Luft heizt auch schnell auf. Feuchte Luft braucht dafür erheblich mehr Zeit und Energie.

Wolfgang Müller, Energieberater der EVL
Digitales (l.) und analoges (r.) Hygrometer.

Heizungsregler anbringen

Mithilfe eines Heizungsreglers kann eine selbstständig gewählte Temperatur in verschiedenen Räumen konstant gehalten werden. Moderne Regler bieten dazu die Möglichkeit den Heizkörper in der Nacht abzusenken oder beim Erreichen der gewünschten Hitze die Heizungsanlage automatisch abzuschalten. Sind die Heizregler richtig eingestellt und eingesetzt, können sie maßgeblich zum energiesparenden Heizen beitragen. Außerdem ist die Installation in wenigen Minuten und ohne großen Aufwand erledigt.

Moderner Heizungsregler anstelle eines herkömmlichen Thermostats.

Weitere Tipps für richtiges Heizen

Zum richtigen Heizen gehört auch das richtige Lüften der Räume. Je mehr Personen im Haushalt leben, desto öfter sollte gelüftet werden. Wichtig dabei: Im Winter werden drei bis fünf Minuten Stoßlüften empfohlen, da die Räume sonst zu schnell auskühlen und der gesamte Prozess des Heizens unterbrochen wird. Hält man sich viel im Haushalt auf, dann sollte mindestens drei bis vier Mal am Tag die Luft komplett ausgetauscht werden. Ist der Raum tagsüber leer, so sollte zumindest immer am Morgen und am Abend gelüftet werden. Die Feuchtigkeit wird dem Raum durch das Lüften entzogen, wodurch das Schimmelrisiko gesenkt wird. Dazu sollte beachtet werden, dass die Heizkörper nicht mit Möbelstücken verdeckt werden, da sich die Wärme ansonsten nicht ungehindert ausbreiten und der Raum unterkühlen kann. Empfohlen wird, den gesamten Haushalt mindestens auf 16 Grad oder wärmer zu heizen. Aber auch dies ist abhängig von der Bauart des Hauses: Schlecht gedämmte Räume müssen wärmer geheizt werden als jene, die über eine moderne und gute Dämmung verfügen.

Wenn Sie diese kleinen, aber hilfreichen Tipps befolgen, dann steht der kalten Jahreszeit und der damit verbundenen Heizungssaison nichts mehr im Weg!