Umwelt & Innovation

Minus 55 Prozent: Lebenshilfe spart mit neuer Beleuchtung CO2 und Geld

21.04.2021
Lesezeit: 3 min.

Dank einer umfassenden Beleuchtungsanalyse ihrer Refrather Betriebsstätte spart die Lebenshilfe – Werkstätten Leverkusen / Rhein-Berg gGmbH zukünftig rund 55 Prozent Strom für Beleuchtung ein. Die neue Beleuchtungsanlage wird komplett von der EVL betrieben – ohne Aufwand und Investitionskosten für die Lebenshilfe.

Mehr als 600 Leuchtmittel der unterschiedlichsten Art brachten bislang Licht in den Alltag der Lebenshilfe-Werkstatt in Refrath. Heute sind es nur noch 400 Leuchtmittel und trotzdem ist es heller denn je. Ein neues Beleuchtungskonzept der Energieversorgung Leverkusen sorgt nicht nur für eine effektivere Ausleuchtung der Räume, sondern auch für enorme Budget- und CO2-Einsparungen.

„Durch die Umstellung auf moderne Leuchtmittel konnte der Stromverbrauch für die Beleuchtung von knapp 73.000 Kilowattstunden pro Jahr auf rund 31.000 Kilowattstunden reduziert werden. Das entspricht einer Einsparung von über 55 Prozent und spart satte 21 Tonnen CO2-Emissionen im Jahr ein“, berichtet EVL-Projektleiter Thomas Znanewitz.

In Bares umgerechnet ergibt sich so für die Lebenshilfe eine jährliche Einsparung von knapp 10.000 Euro, die jetzt an anderer Stelle investiert werden kann.

Contracting – das etwas andere Mieten

Möglich ist das alles durch einen sogenannten Contracting-Vertrag zwischen Lebenshilfe und EVL. Konkret heißt das, dass die EVL die neue Beleuchtungsanlage betreibt und für alle Wartungen und Instandhaltungen verantwortlich ist. Sollte es aus technischen Gründen zu einem Ausfall der Beleuchtung kommen, trägt die EVL das Risiko.

Die Lebenshilfe hingegen bezahlt über die Laufzeit lediglich eine monatliche fest vereinbarte Contractingrate. Damit hat sie Planungssicherheit und muss keine eigenen Investitionen in eine neue Beleuchtungsanlage tätigen. Die Einsparungen bei den Stromkosten sowie der wegfallende Aufwand für Wartung und Instandhaltung gehen zu 100 Prozent auf das Konto der Lebenshilfe.

Besondere Anforderungen an sensible Umgebung

Nicht nur Lebenshilfe und EVL profitieren von dem Geschäftsmodell. Auch ein dritter Partner ist mit an Bord: Die Firma IndustryMix übernimmt als spezialisierte Marktpartnerin Planung, Umsetzung und Betrieb der Lichtanlage. Schon während der Installation sind die Monteure auf die individuellen Anforderungen der Lebenshilfe eingegangen: Alle Leuchtmittel wurden außerhalb der Kernarbeitszeiten installiert, um zum einen den Corona-Schutz sicherzustellen und zum anderen den Betrieb der Lebenshilfe nicht zu beeinträchtigen.

„Es ist schön, dass die Menschen das Gelände nach Feierabend verlassen und am nächsten Morgen eine neue Lampe an ist“, findet Christoph Demmer, Projektmanager vom zentralen Gebäudemanagement der Lebenshilfe-Werkstätten.

Nach der Montage der neuen Beleuchtungsanlage läuft der Betrieb dann besser als zuvor: Durch die neuen Lampen herrscht in den Werkstätten ein besonders arbeitsfreundliches Licht, das die technischen Regeln für Arbeitsstätten (ASR) einhält. Bedingt durch den Umgang mit Lebensmitteln, ist bei allen Lampen zudem ein Splitterschutz berücksichtigt.

An den Arbeitsplätzen erfordert es besonders helles Licht – an anderer Stelle eher sparsameres: „In einigen Räumen werden Personen betreut, die den Tag liegend im Bett verbringen. In diesen Bereichen werden warme Lichtfarben eingesetzt, die nicht blenden“, erzählt Christoph Demmer.

In Betreuungsräumen, wie diesem, wurde darauf geachtet, dass liegende Personen nicht vom Licht geblendet werden können.

Neben der Betriebsstätte in Refrath sollen dieses Jahr außerdem noch die Lebenshilfe-Standorte in Quettingen und in der Neuen Bahnstadt Opladen mit moderner Beleuchtung umgerüstet werden. Die Planungen laufen aktuell. Auch hier wird es Einsparungen um die 50 Prozent geben.

Hintergrund

Die Lebenshilfe – Werkstätten Leverkusen / Rhein-Berg gGmbH ist eine anerkannte Werkstatt für Menschen mit Behinderung. Insgesamt bietet der Träger in seinen fünf Betriebsstätten in Leverkusen und Bergisch Gladbach 756 Arbeitsplätze für Menschen mit Behinderung an.