Unter die Kolleginnen und Kollegen der EVL mischen sich einige aktive Karnevalisten. Wir haben mit drei von ihnen darüber gesprochen, welchen Einfluss die Pandemie auf das Jecken-Dasein hat und wie sie in diesem Jahr die dollen Tage verbringen.

Obwohl er seine Trainingsjacke noch nicht so oft anziehen konnte, hält Thomas Hoffmann (32) sie stolz in die Kamera. Zu sehen ist das Logo des Tanzcorps Colonia Rut Wiess, bei dem er seit knapp einem Jahr Mitglied ist. Auf der Bühne stand er mit seinen Tanzkameraden leider noch nicht – die Corona-Pandemie grätschte dazwischen. „Bis es zu den Kontaktbeschränkungen im Oktober kam, hatten wir noch relativ normal Training. Aktuell ist das nicht denkbar“, erzählt Hoffmann, der schon seine Ausbildung bei der EVL gemacht hat.

Bevor er bei Colonia Rut Wiess anfing, wirbelte Hoffmann als Tanzoffizier der Kölner Rheinveilchen über die Bühnen des Rheinlands. Zuvor war er auch vier Jahre in Leverkusen bei den Schlebuschern aktiv.

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Auch Lisa Marie Burrenkopf aus der Personalabteilung der EVL ergeht es ähnlich. Sie ist Tänzerin der Rheinmatrosen und wäre in diesen Tagen normalerweise auf und über der Bühne anzutreffen. „Wenn ich darüber nachdenke, dass wir an den Wochenenden jetzt eigentlich von Auftritt zu Auftritt fahren würden, stimmt mich das schon etwas traurig“, erzählt sie.

Normalerweise haben die Matrosen bis zu 50 Auftritte über die Session verteilt. Dafür wird hart trainiert: Zweimal pro Woche plus Extraeinheiten, wenn es auf die heiße Phase zugeht. „Aktuell trainieren wir online zusammen. Das läuft ab, wie sonst auch: Aufwärmen, Schritte durchtanzen und dehnen. Nur Hebungen und Würfe können wir natürlich nicht üben“, sagt die 24-jährige. „Wir planen im Laufe des Jahres wieder mit dem Training anzufangen und wollen dann richtig Vollgas geben“, führt sie aus.

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Zusammenhalt ohne Beisammensein

Als kleine Aufmunterung hat die Karnevalsgesellschaft der Rheinmatrosen den diesjährigen Sessionsorden per Post geschickt. Im Normalfall hätte Lisa Marie Burrenkopf die Auszeichnung samt Bützjen beim ersten Auftritt der Session am Ordensabend der Gesellschaft überreicht bekommen.

Auch Thomas Hoffmann wurde überrascht, als seine Vereinskameraden an Weihnachten vor der Tür standen und Corona konform den diesjährigen Motto-Schal inklusive Flasche Kölsch überreichten.

Lothar Höveler, Präsident der Roten Funken Leverkusen, weiß, wie schwierig es ist in diesen Zeiten einen Verein zusammen zu halten: „Bei den Roten Funken läuft vieles jetzt online ab. Unsere Mitgliederversammlungen und Vorstandssitzungen führen wir per Videokonferenz durch. Die meisten Mitglieder erreichen wir gut über unsere WhatsApp-Gruppe, aber vor allem die Älteren rufe ich gerne persönlich an, um ein nettes Telefonat zu führen.“

Jeckes Jubiläum ohne Feier

111 Jahre hätten die Roten Funken in diesem Jahr bei einem Jubiläumsempfang im Erholungshaus gefeiert – statt Kölsch und Orden werden dort heute Impfdosen verteilt. Doch von der Pandemie lässt sich Höveler nicht die Stimmung vermiesen: „Der echte Jeck sitzt auf dem Sofa und feiert online“, sagt der Diplon-Ingenieur, der bei der EVL zuständig für das Zählerwesen ist. Zuhause hat er Karnevalsdeko und Kostüm ausgepackt und mit seiner Frau bereits eine Karnevalssitzung im Jeck Stream geschaut. Freunde waren auch dabei – per Zoom zugeschaltet natürlich.

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Schunkeln und gemeinsam Anstoßen werden in der nächsten Session nachgeholt – genauso wie der Jubiläumsempfang und die vielen Sitzungen der Gesellschaft. Eines bleibt trotz Pandemie aber möglich: Im Neulandpark werden sich die Roten Funken zu ihrem Jubiläum mit der „Funkenallee“ ein Denkmal setzen. Die Allee, bestehend aus 11 Bäumen, soll nicht nur ein Symbol für den Klimaschutz sein, sondern den Besuchern des Neulandparks an wärmeren Tagen Schatten spenden.

Spenden für die Baum-Allee nehmen die Roten Funken auf folgendem Konto entgegen:

Sparkasse Leverkusen
IBAN DE60 3755 1440 0100 0060 71
Stichwort „Funkenallee“