Unternehmen & Mitarbeiter

Qualifikation bei der EVL: Vom Azubi zum Betriebswirt

03.12.2021
Lesezeit: 5 min.

Demografischer Wandel und technische Weiterentwicklung – um die Energieversorgung Leverkusen GmbH & Co. KG (EVL) in eine sichere Zukunft zu führen, setzt sie neben technischen Neuerungen auch auf Weiterbildungen bei ihren Mitarbeitenden. Das Spektrum reicht vom Meister über den Betriebswirt sowie weiterqualifizierenden Schulungen. Einer, der sich vom Azubi zum Master Professionel of Business Management hochgearbeitet hat, ist Torsten Rühl.

Torsten Rühl beugt sich über Netzkarten, telefoniert und koordiniert – er ist angekommen im neuen Job. Noch vor einem Jahr stand er täglich als Vorarbeiter im Blaumann an der Baustelle, nachdem er die Weiterbildung zum Meister der Informationstechnik erfolgreich absolviert hat. Schon damals trieb ihn der Blick über den Tellerrand an und er fragte sich, wo Potenziale im Bereich der Elektrotechnik stecken. Kein Wunder also, dass sein Meisterstück unter dem Titel „Intelligentes Zuhause“ stand und er eine effiziente und klimafreundliche Gebäudeinstallation simulierte. „Als Musterschüler würde ich mich jetzt nicht bezeichnen und meine Karriere habe ich auch nicht wirklich geplant. Was jedoch half, war mein neugieriges Wesen für die Energiebranche und Kollegen, die mich motiviert haben“, sagt Torsten Rühl.

Der Meister als Basis für die berufliche Karriere

Sechs Jahre ist das inzwischen her. Bis zu dem Abend, an dem er mit seinem EVL-Kollegen an einer Informationsveranstaltung bei der Handwerkskammer Köln (HWK) teilnahm. Zwei Jahre Abendschule an der HWK sowie einige schriftliche Prüfungen später hat er seit diesem Frühjahr auch noch den Betriebswirt (Master Professional of Business Management) in der Tasche. „Voraussetzung war der Meister, den ich grundsätzlich jedem nach der Ausbildung empfehlen würde, um beruflich weiterzukommen.“ Und dank BAfög war es für Rühl auch finanziell machbar mit dem Betriebswirt anzuknüpfen.

Unsere Mitarbeitenden haben ein Recht auf fünf Tage Bildungsurlaub pro Jahr, die gesetzlich vorgeschrieben sind und wir begrüßen dies sogar, denn wir sehen es auch als langfristige Investition in das eigene Unternehmen.

Stefan Smoch, Personalleiter bei der EVL

Zudem rät der langjährige EVL-Mitarbeitende die Weiterbildung nicht auf die lange Bank zu schieben: „Dann klappt es auch besser mit dem Lernen und die Kombination aus Arbeitsalltag sowie Abendschule fällt nicht so schwer.“ Dabei half Torsten Rühl aber auch die fachliche Unterstützung seiner Kolleginnen und Kollegen sowie die Möglichkeit, Bildungsurlaub in Anspruch zu nehmen. Dieser steht jedem Mitarbeitenden zu und muss vorab über die Personalabteilung beantragt werden, wie Stefan Smoch, Personalleiter bei der EVL bestätigt: „Unsere Mitarbeitenden haben ein Recht auf fünf Tage Bildungsurlaub pro Jahr, die gesetzlich vorgeschrieben sind und wir begrüßen dies sogar, denn wir sehen es auch als langfristige Investition in das eigene Unternehmen.“

Schritt halten für den Unternehmenserfolg

Und die hat sich im Falle Rühl gelohnt: „Ich bin froh, dass ich es gemacht habe, auch wenn es anstrengend war. Dadurch konnte ich beruflich aufsteigen und arbeite mittlerweile nicht mehr als Vorarbeiter auf der Fläche, sondern plane in der Zentrale am Overfeldweg mit 11 weiteren Kollegen das Stromnetz in Leverkusen, berechne Leitungsquerschnitte und bin für die Ladeinfrastruktur zuständig“, sagt Rühl. Das macht sich auch finanziell bemerkbar. Angefangen mit einem Azubi-Gehalt verdient Torsten Rühl heute wie ein Hochschulabsolvent.

Eine Erfolgsgeschichte, die Stefan Smoch freut und kein Einzelfall bei der Energieversorgung Leverkusen ist: „In den vergangenen Jahren haben einige Mitarbeitende ihren Meister und Betriebswirt gemacht.“ Neben dem Meister, Techniker und Betriebswirt bietet die EVL ihren Mitarbeitenden aber auch weiterqualifizierende Schulungen und Lehrgänge an. „Aufgrund ständiger verändernden technischen Anforderungen müssen wir Schritt halten und deshalb ist uns das Thema Weiterbildung auch so wichtig“, sagt der Personalleiter der EVL.

Ein Vorteil, wie sich im Sommer dieses Jahres nach den Tagen des Hochwassers herausstellte. Alles, was bei der Energieversorgung Ahnung von Technik hatte, erklärte sich bereit, mit anzupacken und die schwersten Flutschäden zu beseitigen – auch Torsten Rühl gab ein unerwartetes Comeback im Netz vor Ort. „Gelernt ist gelernt und wir haben bei der EVL viele engagierte und kompetente Mitarbeitende, von denen sich ebenfalls einige weitergebildet haben und wodurch wir voneinander in der Praxis profitieren.“

Und was bringt die Zukunft für Torsten Rühl? „Mit dem Betriebswirt habe ich ein gutes Fundament für meinen weiteren beruflichen Werdegang bei der EVL geschaffen.“ Deshalb widmet sich der 32-Jährige jetzt erst mal seinem Privatleben: „Denn die Weiterbildung hat mir auch zum privaten Glück verholfen. Ich habe dort nämlich meine Freundin kennengelernt, die sich selbst weitergebildet hat“, sagt Rühl mit einem Schmunzeln. „Nach Feierabend werde ich mich also erst mal auf diesen Teil meines Lebens fokussieren.“