Umwelt & Innovation

Wildbienen-Oase am Wasserturm

03.07.2020
Lesezeit: 3 min.
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Drei verschiedene Standorte der EVL sind in diesem Jahr zu kleinen Oasen für heimische Wildbienen aufgeblüht: Handgebaute Wildbienen-Hotels sorgen für einen sicheren Brutplatz und bunte Blühstreifen dienen den kleinen Tieren als Nahrungsquelle. Bisher sind das Gelände am Wasserturm, ein EVL-Gelände in Fettehenne und ein EVL-Gelände in Bergisch Neukirchen mit Wildbienen-Hotels ausgestattet. Jedes Jahr sollen weitere Standorte folgen.

Gebaut wurden die Nisthilfen von EVL-Mitarbeiter Stephan Eßer, der seit vielen Jahren Bruthilfen für Wildinsekten anfertigt und sich für den Schutz der Wildbienen engagiert.

Schippe statt Stromprüfer

Stephan Eßer war es auch, der die Mitarbeiter-Aktion der EVL am Wasserturm plante und koordinierte. Denn damit die Bienen auch ausreichend Futter bekommen, haben einige Kolleginnen und Kollegen Stift und Stromprüfer gegen Schippe und Schubkarre ausgetauscht: Auf dem Wasserturm-Gelände legten die freiwilligen Helfer in Gemeinschaftsarbeit drei große Kräuterbeete an – ein reichhaltiges Buffet für viele Insektenarten.

Warum ist der Schutz der Wildbienen so wichtig? 

Die Population der Wildbienen ist in den vergangenen Jahren stark zurückgegangen: Pestizide, versiegelte Flächen, durchforstete Wälder und fehlende Blühstreifen schränken sie in ihrem Lebensraum immer mehr ein. In NRW ist die Hälfte der Arten vom Aussterben bedroht. Auf der anderen Seite sind wir Menschen auf die Bestäubungsleistung der Wildbienen angewiesen. Rund 80 Prozent der Wild- und Nutzpflanzen werden von Insekten bestäubt – hauptsächlich von Wild- und Honigbienen. 

Jeder Jeck ist anders 

In Deutschland leben rund 560 verschiedene Arten, davon circa 320 in der rheinischen Region. „Jede Art hat ihre eigenen Vorlieben was Futter und Brutplatz angeht“, erzählt Stephan Eßer, der das Verhalten der kleinen Nutztiere genauestens beobachtet. „Ich probiere viel aus und schaue, ob das von den Tieren angenommen wird. Nach meinen Beobachtungen baue ich dann die Hotels“, sagt Eßer.

Am Wasserturm werden sie sich ganz bestimmt wohlfühlen.