Energie & Wasser

Energiepreise: Großhandel gibt die Richtung vor

15.11.2021
Lesezeit: 5 min.

Die Energieversorgung Leverkusen GmbH & Co. KG (EVL) erhöht zum 1. Januar 2022 die Gaspreise für Privat- und Gewerbekunden in allen Tarifen um rund 1,65 Cent pro Kilowattstunde. Auch im Strombereich müssen Kundinnen und Kunden künftig rund acht Euro mehr im Monat zahlen. Die Hintergründe.

Die Folgen der Corona-Krise und die Auswirkungen einer Weltwirtschaft in Turbulenzen erreichen auch die EVL und ihre Kundinnen und Kunden. Zum 1. Januar gehen die Strom- und Gaspreise für die Privat- und Gewerbekunden rauf. Gaskund:innen mit einem durchschnittlichen Jahresverbrauch von rund 15.000 Kilowattstunden zahlen dann über alle Tarife betrachtet monatlich rund 22,90 Euro mehr. Der durchschnittliche EVL-Stromkunde mit einem jährlichen Verbrauch von 3.000 Kilowattstunden hat über alle Tarife betrachtet im Monat eine rund acht Euro höhere Rechnung. Ein Schritt, der für die EVL ebenso unangenehm wie unumgänglich ist: „Wir befinden uns in einem harten Wettbewerb um Kundinnen und Kunden. Trotzdem müssen wir Kosten weitergeben, die wir in Summe kaum beeinflussen können“, sagt der kaufmännische Geschäftsführer Thomas Eimermacher. Am Strompreis sind nur 24 Prozent marktlich bestimmt – das heißt von den Energieversorgern beeinflussbar –, der Rest Steuern, Abgaben, Umlagen und Netzentgelte. Beim Gas sind es 41 Prozent, der andere Teil Steuern, Abgaben, CO2-Steuer und Netzentgelte.

Beim Gas gibt es zwei Kostentreiber: Die Einkaufspreise und die CO2-Steuer. Eine weltweit erhöhte Nachfrage nach Rohstoffen und Vorprodukten sowie die Witterung treiben die Gas-Nachfrage an. Auch das sogenannte Liquefied Natural Gas (LNG), also verflüssigtes Erdgas, ist stark gefragt, und dreht auf der ganzen Welt die Gaspreis-Spirale nach oben. Europa hat zudem das Problem, das die Gasspeicher nicht so voll sind, wie in den Vorjahren. Der russische Konzern Gazprom ist zwar seinen Verpflichtungen aus langfristigen Verträgen nachgekommen, hat jedoch bislang wenig zusätzliches Gas an die EU verkauft. Auf Weisung des russischen Präsidenten Wladimir Putin soll seit dem 8. November zusätzliches Gas fließen – bislang kommen offenbar aber nur kleine Mengen an. „Insgesamt führt das für unseren Einkauf zu Gaspreisen am Terminmarkt des Großhandels, die auf das bisherige Jahr gesehen doppelt so hoch sind wie 2020. Das können wir auch nicht mit unserer langfristigen Beschaffungsstrategie auffangen“, so Thomas Eimermacher weiter. Wie bei zahlreichen weiteren Energieversorgern in der Region stehen die Zeichen auf Erhöhung.

EVL gleicht Schwankungen aus

Langfristige Beschaffungsstrategie bedeutet, dass die EVL das Gas zu verschiedenen Zeitpunkten in Teilmengen und zum Teil Jahre im voraus einkauft. „Starke Veränderungen bei den Börsenpreisen wirken sich daher nicht unmittelbar und nicht 1:1 auf den Preis für Endkundinnen und -kunden aus“, sagt Eimermacher. Das sei auch der Grund, warum die Endkundenpreise nicht sofort fallen, wenn die Börsenpreise sinken. Beim Endkunden-Gaspreis kommt noch hinzu, dass die CO2-Steuer 2022 von 25 auf 30 Euro pro verursachter Tonne CO2 steigt. „2021 konnten wir die neue CO2-Steuer noch kompensieren. Aber 2022 müssen wir nach dreijähriger Preisstabilität die Gaspreise anheben.“

Die deutschlandweite Preisentwicklung im Strombereich der vergangenen Monate. Quelle: Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft e. V.

Wie bei der Gas-Beschaffung, so läuft auch der Einkauf im Strom-Bereich. Hier sind die Beschaffungspreise ebenfalls drastisch gestiegen. „Strom war 2021 im Einkauf so teuer wie seit zehn Jahren nicht mehr. Die Preise haben sich am Terminmarkt der Strombörse im Vergleich zum Vorjahr nahezu verdoppelt“, sagt Eimermacher. Dazu kommen höhere Netznutzungsentgelte. Zwar sank die EEG-Umlage von 6,5 auf 3,7 Cent pro Kilowattstunde. „Das alleine reicht aber nicht aus, die so deutlich gestiegenen Beschaffungskosten zu kompensieren“, sagt Thomas Eimermacher.

Im EVL-Kundencenter bekommen die Kunden Antworten auf alle Fragen zur Preiserhöhung.

Was können Kund:innen jetzt tun?

„Im Gegensatz zu kurzfristig am Markt agierenden Vertriebsunternehmen kümmern wir uns vor Ort und persönlich um unsere Kundinnen und Kunden“, sagt der kaufmännische Geschäftsführer. Mit dem Energiespar-Service und Energie-Beratungen bietet die EVL ihren Kundinnen und Kunden geldwerte Vorteile und Möglichkeiten, die Energiekosten durch effizienten Einsatz von Energie bei gleichzeitigem Engagement für die Umwelt zu senken und so zumindest einen Teil der Mehrkosten zu kompensieren. Die Kundenberaterinnen und -berater im Wiesdorfer City Point schauen bei Bedarf auch nach, ob der ausgewählte Tarif noch passt.

Energiepreise sind bei der EVL keine Einbahnstraße nach oben.“

Thomas Eimermacher, kaufmännischer Geschäftsführer

Für Kundinnen und Kunden, die Fragen oder Probleme bei der Preisanpassung haben, stehen die EVL-Mitarbeitenden im City Point auch am Telefon unter 0214/8661 661 persönlich zur Verfügung. Sie suchen nach einer gemeinsamen Lösung und bieten Hilfestellungen an. „Grundsätzlich gilt bei uns auch, dass Energiepreise keine Einbahnstraße nach oben sind“, sagt Thomas Eimermacher. Verbessern sich die Preisbestandteile, sind auch wieder Senkungen wie im Mai 2021 beim Strom möglich.

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EVL-Kundencenter im City Point

Friedrich-Ebert-Platz 11
51373 Leverkusen-Wiesdorf
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per Telefon: 0214 8661-661
Montag bis Freitag von 8 bis 18 Uhr 

per E-Mail: evl@evl-gmbh.de