Unternehmen & Mitarbeiter

Jederzeit einsatzbereit: Im Entstördienst bei der EVL

09.10.2020
Lesezeit: 4 min.

Die EVL kümmert sich rund um die Uhr um Störungen

Während die Leverkusener Weihnachten feiern oder auf das neue Jahr anstoßen, sind Mitarbeiter der Energieversorgung Leverkusen für den Entstördienst im Einsatz. Unabhängig von Tages- und Jahreszeiten fahren sie raus und beheben im Leverkusener Netzgebiet Störungen. Dafür ist neben einem großen Personaleinsatz viel Organisation nötig.  

Auch in Zeiten der Corona-Pandemie ist ein reibungsloser Einsatz der EVL-Mitarbeiter gesichert. Denn als systemrelevantes Unternehmen muss die EVL Trinkwasser- und Energieversorgung jederzeit – auch während eines Lockdowns – gewährleisten. 

Überwachung auf dem Monitor

Anlagenmechaniker Andreas Ziegler im Dienst.

Das Leverkusener Versorgungsnetz wird permanent überwacht. Seit 2009 geschieht das von Köln aus. Damals verlagerte die EVL ihre Leitstelle hin zur RheinEnergie. In der rund um die Uhr besetzten Leitstelle der RheinEnergie werden alle Störungen im Leverkusener Netzgebiet auf Monitoren angezeigt. Dort laufen auch alle Störanrufe auf. Die Mitarbeiter der Leitstelle sind hochqualifiziert: Voraussetzung für die Arbeit ist ein Abschluss als Meister oder Techniker oder ein Hochschulabschluss. Darauf folgt eine rund zweijährige Einarbeitungsphase bei der Leitstelle.

Wiederversorgung per Mausklick

Bei Stromstörungen können die Leitstellen-Mitarbeiter die Haushalte in vielen Fällen von ihren Computern aus versorgen. Diese sind mit dem Leverkusener-Stromversorgungsnetz verbunden, das in der Regel immer doppelt angelegt ist. Ist eine Strecke gestört, schaltet der sogenannte Netzführer auf eine funktionierende Leitung um. Die ersten Haushalte sind oft schon nach wenigen Minuten wieder versorgt, noch bevor Mitarbeiter der EVL vor Ort sind. Bei Gas-, Wasser-, und Fernwärmestörungen ist die Leitstelle stärker auf die Bereitschaftsdienst-Mitarbeiter der EVL angewiesen.

Telefonisch immer erreichbar

Andreas Ziegler ist Anlagentechniker bei der EVL und arbeitet in Bergisch Neukirchen am Gasnetz. Bei einem Störfall unterbricht der 45-Jährige seine alltäglichen Aufgaben, um schnell beim Kunden zu sein. Auch außerhalb seiner regulären Arbeitszeiten liegt sein Handy immer in der Nähe, damit ihn die Leitstelle schnell erreichen kann. Eine Woche lang dauert der Stördienst für Ziegler.

Manchmal passiert gar nichts und an anderen Tagen habe ich bis zu sieben Anrufe von der Leitstelle.

Andreas Ziegler

Neben den Monteuren stehen auch Meister und Ingenieure auf Abruf bereit. Abwechselnd sind rund 20 Mitarbeiter der EVL das ganze Jahr über für die Störungsbehebung eingeteilt. Für den Fall von Rohrbrüchen hält sich auch in der Nacht ein Tiefbauunternehmer bereit.

Enges Zeitfenster

Bei den Störungen haben Gasgerüche oberste Priorität. Innerhalb von einer halben Stunde müssen die Monteure der EVL vor Ort sein. Deshalb steht das Einsatzfahrzeug vor Andreas Zieglers Haustür und nicht an der Zentrale am Overfeldweg. Um die Wege kurz zu halten, hat die EVL die Stadt in Entstörungsgebiete aufgeteilt. Die Monteure werden wohnortnah in ihrem Gebiet eingesetzt.

Das Einsatzfahrzeug von Andreas Ziegler.

Werkstatt auf vier Rädern

Die Einsatzfahrzeuge der EVL sind kleine, rollende Werkstätten und Lager. Alles was zur Suche und Behebung einer Störung notwendig ist, findet in den Lieferwagen Platz. Bei Nachschub-Bedarf kann das Lager der EVL auch nachts angefahren werden. Im Gegensatz zu den Einsatzfahrzeugen der RheinEnergie in Köln fahren die EVL-Wagen ohne Blaulicht.

Einsatz vor Ort

Nur wenige Minuten nach dem Anruf der Leitstelle in Köln steht Andreas Ziegler im Haushalt eines Kunden und misst, ob ein Gasaustritt vorliegt. Danach entscheidet der Anlagenmechaniker nach Rücksprache mit dem diensthabenden Meister das weitere Vorgehen. Während kleinere Störungen schnell abgearbeitet sind, können die Arbeitseinsätze nach Rohrbrüchen mehrere Stunden dauern.

Einsatz im Haushalt eines Kunden.

Störungsannahme und Verhalten bei Gasgeruch

Die telefonische Störungsannahme der EVL ist rund um die Uhr erreichbar:
0214/892 985 10

Wer im Haushalt einen Gasgeruch feststellt, muss alle Flammen löschen und jegliche Funken vermeiden. Wichtig: Keine Schalter und Elektrogeräte betätigen, kein Telefon und kein Handy benutzen. Nach dem Öffnen der Fenster sollte der Gas-Haupthahn im Keller geschlossen werden. Danach die Mitbewohner warnen, allerdings ohne die Klingel zu drücken. Erst nach dem Verlassen des Hauses darf die Störungsannahme angerufen werden.