Energie & Wasser Umwelt & Innovation

Grüner Strom vom Schuldach: EVL stellt PV-Anlage vor

09.07.2021
Lesezeit: 4 min.

Die Käthe-Kollwitz-Schule in Rheindorf leistet nicht nur einen wichtigen Beitrag im Rahmen der Wissensvermittlung, sondern auch für den Klimaschutz: Seit Herbst 2019 erzeugt dort eine installierte Photovoltaik-Anlage der Energieversorgung Leverkusen CO2-neutralen Strom. Vor zwei Jahren nutzte die EVL nach der Kernsanierung der Sporthalle das Platzangebot der Stadt und setzte das Pilotprojekt um. Nach dem Ende aller Restarbeiten kam auch Oberbürgermeister Uwe Richrath Anfang Juli zur Vorstellung der Anlage. Ein Rundgang.

OB Uwe Richrath kennt die Käthe-Kollwitz-Schule in Rheindorf nur zu gut: Bereits als Abiturient lief er durch die Flure der Gesamtschule und schon damals folgte auf die Frage: Atomkraft? Ein „Nein danke.“ Der berühmte gelbe Aufkleber mit der lachenden Sonne ist zwar nicht mehr auf seinem Auto zu sehen, aber Energiethemen beschäftigen den ersten Bürger Leverkusens bis heute. Die Marschroute für „seine“ Stadt: „Wir entscheiden uns für den Weg der Nachhaltigkeit“, sagt Uwe Richrath bevor der Rundgang an der Schule beginnt.

100 Prozent CO2-neutraler Strom

Und der Blick auf die Anzeigentafel am Eingang der Käthe-Kollwitz-Schule lässt es erahnen – hier findet Klimaschutz in Echtzeit statt: „Etwa 500.000 Kilowattstunden Strom produziert die PV-Anlage auf dem Dach kostenlos und CO2-neutral aus Sonnenlicht“, sagt Gerd Weiss, Leiter Vertrieb Energie-Dienstleistungen der EVL. Der Ingenieur hat die Anlage vor zwei Jahren in enger Abstimmung mit der Stadt geplant – von der Trafostation vor dem Gebäude bis zum Solarpanel oben auf dem Dach. Und genau da geht es hin.

Mit diesem Projekt vollziehen wir die Energiewende und setzen ein gutes Zeichen: eine Schule, die für die Gemeinschaft produziert.“

Oberbürgermeister Uwe Richrath

Hoch oben über den Dächern Rheindorfs, wo die Kraft der Sonne am meisten bewirkt, hat die EVL auf insgesamt 7.700 Quadratmetern gut 2.100 Photovoltaik-Elemente installiert. Diese befinden sich sowohl auf dem Hauptgebäude als auch der Turnhalle der Gesamtschule und belegen die komplette Fläche. Aus gutem Grund: „So erreichen wir die maximale Spitzenleistung der Anlage“, so Weiss. Die Schulleiterin Beate Buchholz ist nicht nur von der Anlage beeindruckt: „Besonders vorteilhaft ist, dass wir so die Themen Nachhaltigkeit und Klimaschutz anwendungsbezogen in den Unterricht integrieren können.“ Und was sagt der ehemalige Schüler dazu? „Ich bin fasziniert von den Möglichkeiten, die wir in Leverkusen haben. Mit diesem Projekt vollziehen wir die Energiewende und setzen ein gutes Zeichen: eine Schule, die für die Gemeinschaft produziert.“ Und so jährlich im Vergleich zu fossil betriebenen Anlagen rund 200 Tonnen weniger Emissionen produziert.

Bevor der Strom jedoch zu den EVL-Kunden gelangt, wandeln neun Wechselrichter den Gleich- in Wechselstrom um. Diese befinden sich drei Etagen tiefer im Keller der Schule. Von dort fließt der Strom weiter zur Trafostation vor dem Hauptgebäude, die den Strom direkt ins Leverkusener Netz speist. „Jährlich profitieren rund 150 Haushalte von dem nachhaltig produzierten Strom“, sagt Gerd Weiss, bevor es wieder ans Tageslicht geht.

Ein Pilotprojekt für 40 Jahre

Oben angekommen lacht die Sonne immer noch, fast wie damals auf dem gelben Aufkleber an Richraths Auto. Das Atom- und Kohlestrom in der Stadt keine Zukunft mehr haben muss, zeigen nicht nur die bis hierhin beim Pilotprojekt produzierten Kilowattstunden und eingesparten Emissionen: „Auf den Dächern der Stadt Leverkusen liegt noch enormes Potenzial. Rund 300 weitere städtische Liegenschaften prüfen wir aktuell seitens der EVL, auf denen der Einbau einer solchen Anlage möglich ist. Denn auch kleine Liegenschaften leisten einen Beitrag für die Umwelt“, sagt EVL-Geschäftsführer Thomas Eimermacher.

Ein guter Grund für Uwe Richrath, den schrittweisen Ausbau weiterer Anlagen gemeinsam mit der EVL anzustreben: „Wir müssen vorankommen und in Leverkusen die Energiewende vollziehen. Mit der EVL haben wir dafür einen guten Partner.“